Ginnerstag
Ach ja schön,Sonntag endlich mal Zeit etwas aufwendiges zu kochen.
3 cl Cranberrysaft
Eiswürfel
1/4 Vanilleschote
Rest mit Tonic aufgießen
…so tun als ob man bei „Vogue“ arbeiten würde und es 1956 ist.
0Regen im Paradies
Was machste denn, wenn es dir den Urlaub verregnet?
Nee, ich fahr nach Italien, Sommer verlängern.
Tja, nicht!
Unfreiwillig haben wir nen Roadtrip unternommen und eventuell geb ich demnächst eine Quartettedition „Kirchen und ihre speziellen Features“ raus.
Gibt ja doch einiges zu sehen.
Kurzzusammenfassung:
Gargnano
Kirche schlicht. Stadt auch. Dafür kannste Villen am Wasser mit Bootsanlegestelle kaufen. Wäre ja ne Option. Es bleibt die Frage wie im Juni in Genua – wer kommt mit zum Restaurieren?
Toscolano Maderno
Kirche sehr klein und heimelig. Beichtstuhl für ein „mittendrin statt nur dabei“ – Erlebnis.
Gardone Riviera
Echte heiligen Gebeine! Schöne Wandmalerein. Endlich Kerzen zum anzünden und an jemanden denken.
Salò
Dom hatte Mittagspause von 12-15:30 Uhr. Daher nur Stadt angeguckt. Viele Segelschiffe und Yachten. Wer Geld hat und keine Ideen, steigt hier ab und trinkt überteuert Martini Sprizz am Pier. Nochmal zum Dom: In meiner Phantasie steigen die Ikonen vom Sockel und machen Brotzzeit und vertreten sich die Füße.
Regen gibt auch her, dass man mal zwei Stunden vor sich hin kochen kann.
Paniertes Gemüse mit Mozzarella-Sugo, zweierlei Käselasagne und Steinpilzlasagne, frische Oliven und frische Kapern.
Sonntag gibt’s Fisch – bei mir im Aquarium.
Überlagernd die frühfördernden Eltern 6 bis 9 monatiger Zwerge, die ihren plärrenden und überforderten Nachwuchs an die Scheibe drücken und „Fischi, Fischi“ schreien. Oder etwas inkonsequent die schon laufenden halben Meter anbrüllen, dass sie nicht an die Scheibe patschen. Kann man machen, man könnte aber auch seinen 1,5 m Durchmesser – Dank vollgestopften Deuter Rucksack -entspannt und ungestresst im Freien mit Kindern in der Natur umherschieben und zum Beispiel: „Guck mal das Vogi“ schreien. Allein die klassische Helikopter-Eltern-Präsentation rechtfertigt den stolzen Preis von 15 Euro.
Ach und ich hab nen Seestern gestreichelt, bevor mich ein Rucksack vom Berührbecken weggemoscht hat. Ein Footballspieler ist ein Scheißdreck gegen eine motivierte Mutter.
Zum Abschluß noch ein Eis mit Ente in Sirmione gegessen und die Burg bewundert.
Am Abend: Ice Tigers Sieg zu frischen Tortellini mit Steinpilzen.
Ach ja, so geht ein Regenwochenende am See.
VintageFreitag
Limone hat ein Museum.
Ein Tourismus – Museum, dass beleuchtet die Facetten des „Urlaub machens“ seit Goethe mal schnell Abstand von Weimar gebraucht hat.
Das Museum erstreckt sich auf zwei Etagen und ist freundlicherweise kostenfrei zu besuchen. Es beherbergt neben Vespen, Eis – Fahrrädern, alten Kassen und Radiogeräten aus den 50er Jahren vor allem viele alte Blechschilder, Ansichtskarten und Werbeposter.
Wer in der Gegend ist und noch mehr Vintage als Vintage will, also vintager, der sollte nach Malcesine mit der Fähre fahren und die Burg besichtigen. Johann Wolfgang war auch schon da.
Kirche ham se auch. Allerdings nen recht unspektakulär Beichtstuhl, und Elektrokerzen anzünden per Münzeinwurf war selbst mir zu futurespacig, dafür ist die Schiffskanzel mal richtig außergewöhnlich schön. Und eine Porzellanmaria im Schneewittchen-Glaskasten ist auch ein unerwartetes Specialfeature.
Glücklicherweise hatte mein Gestern – Ich den Kühlschrank vollgestellt, so dass nach dem Tagesausflug durchaus gut für uns gesorgt war.
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